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GRAF VON BOTHMER:
Fußball-Konzerte WM 2018
Der Pianist Stephan Graf v. Bothmer füllt Konzertsäle auf fünf Kontinenten mit seinen spektakulären StummfilmKonzerten. Er trat live im NDR-Fernsehen auf, seine Orchester-Kompositionen liefen auf ARTE, ZDF, 3Sat und der Deutschen Welle, Spiegel-Online widmete ihm gleich zwei Interviews. Er spielte im Gefängnis Herford, gestaltete mit Bischof Markus Dröge den ersten Stummfilm-Gottesdienst überhaupt und spielte auf dem Rock-Pop-Festival „Berlin-Festival“ im Flughafen Tempelhof ein StummfilmKonzert nach Björk, Blur und den Pet Shop Boys.
Beim Justus-Frantz-Festival auf Gran Canaria trat er ebenso auf wie in der National Concert Hall Budapest und der Philharmonie Kasachstan. Vier mal wurde er in die Philippinen eingeladen, spielte in Uruguay, Brasilien, Kolumbien ebenso wie in Russland und im Kosovo. Er war der erste Komponist, der eine Neukomposition zur neuen restaurierten Fassung von „Metropolis“ vorstellte, im zwei mal ausverkauften Zoopalast Berlin und in der Laeiszhalle Hamburg. Die Spiele der Fußball-EM und -WM 2012, 2014 und 2016 interpretierte Stephan Graf v. Bothmer vor über 5.000 Fans live an der Kirchenorgel und schuf damit eine vollkommen neuartige Verbindung von Sport, Kunst und nervenzerrendem Drama.
Bothmer studierte Klavier u.a. bei den Professoren Robert Henry, Sorin Enerchescu und Rolf Koenen in Berlin und Hamburg. Sein Examen im Fach Klavier legte er an der Hochschule der Künste Berlin mit der Bestnote 1,0 ab unter besonderer Erwähnung der herausragenden interpretatorischen Leistung. Daneben studierte er an der Jazz und Rockschule Freiburg und spielte in zahlreichen Bands. Intensive Studien außereuropäischer Musik, insbesondere Afrikanische und Asiatische Musik, experimenteller und Neuer Musik.
Bisher hat er über 1000 Stummfilme neu vertont und vor über 300.000 Gästen auf fünf Kontinenten aufgeführt. Er gibt Meisterkurse für Musiker und Musikstudenten in verschiedenen Ländern, sowie Workshops für Kinder und Jugendliche.
Stummfilme sind wieder modern. Göttliche Diven, skrupellose Ganoven und skurrile Gestalten erstrahlen durch seine Musik in neuem Licht. Dass das Konzept aufgeht, liegt an seiner Musik. Sie ist packend, mitreißend, modern und verschmilzt mit dem Film zu einer perfekten expressiven Einheit. Filmmusik live. Dabei schöpft er musikalisch aus der Moderne ebenso wie aus der Tradition und entwickelt für jedes Konzert eine neue, unwiederholbare Live-Filmmusik. Sie zieht den Zuschauer förmlich in den Film hinein und lässt mal die Dramaturgie, mal die Handlung, mal die Photographie und mal die psychologische Ebene hervortreten. „Gute Filmmusik besteht aus einer ständigen Variation der filmmusikalischen Rolle der Musik, dem permanenten Ringen um das Wesen des Filmes und der eigenen Position dazu“, sagt der Graf und spielt keine herkömmliche Stummfilmmusik, sondern moderne Filmmusik live.
Auf die Frage, warum er sich für dieses vergessene Genre entschieden habe, antwortet der wuschelhaarige Graf: „Live-Filmmusik ist um so viel packender und dramatischer als es aufgenommene Musik je sein kann. Es ist, als ob der Musik durch die Aufnahme die Reißzähne abgeschliffen werden würden. Stummfilme wirken allein durch die Bilder. Sie wirken wie psychische Archetypen, viel symbolischer als Tonfilme, sie bewegen den Urgrund der Seele.“
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© radioeins/rbb/Thomas Ecke
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